Teilweise sind unsere Schützlinge schon auf Pflegestellen untergebracht. Dort haben sie bereits die erste Familienluft erschnuppern dürfen und vieles kennengelernt. Hier läßt sich dann auch bereits etwas mehr über den einzelnen Hund berichten. Aus einem kleinen 'Überraschungspaketchen' ist meist bereits ein Vierbeiner geworden, dem Dank engagierter Menschen das Hundeeinmaleins schon ein wenig näher gerückt ist und erster 'Benimm' beigebracht wurde.
Andere haben noch nie was vom Hundeknigge gehört. Sie nehmen vorlieb mit Zwinger und Freilauf und müssen eben aus dem das beste machen, was da ist.
Haben Sie sich nun - so oder so - fast entschlossen, einem der Fellchen ein Zuhause geben zu wollen, dann gibt es eine Menge Dinge zu beachten und zu überlegen. Erste Möglichkeiten und Hürden haben wir hier unten zusammengetragen. Sie sollen Denkanstöße sein und dem Adoptanten eventuelle Hilfestellung leisten. Also, los geht's!:
Wie schon erwähnt, haben Hunde auf Pflegestellen bereits eine gewisse Tendenz zur Stubenreinheit erlernt. Die anderen noch nicht.
Um nun alles gewünschte Verhalten zu vertiefen, sollten Sie dem Hund in regelmäßigen Zeitintervallen den Weg ins Freie ermöglichen. Gleiches gilt auch unbedingt für diejenigen, die direkt aus dem
Zwinger in Ihr Heim übersiedeln. Hat Hund alles richtig gemacht und sein Geschäft draußen fein erledigt, dann darf gleich ein Lob ausgesprochen werden.
Missgeschicke, die ihm in Ihren vier Wänden unterlaufen, sind keineswegs gleich als 'Rachefeldzug' Ihres neuen Vierbeiners zu werten, sondern passieren ihm aus reiner Unwissenheit, bedingt durch Stress im unbekannten Umfeld, neue Eindrücke, die plötzlich über ihn hereinbrechen oder vielleicht sogar schon mal (altersbedingt) aus organischen Gründen. Für letzteres ist dann natürlich der Besuch beim Tierarzt unumgänglich!
Wurde er also nun 'auf frischer Tat ertappt', genügt ein klares Nein und es sollte sofort die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich Ihr neues Familienmitglied weiter draußen lösen kann. Missgeschicke, die Ihrem neuen Freund unterlaufen sind, während Sie z. B. gerade Einkaufen waren, bitte unbeeindruckt entfernen und dann schnellstens mit ihm vor die Tür! Und dann wieder loben, wenn er dort alles zu Ihrer Zufriedenheit erledigt hat...
Immer wieder mal kommt die Frage, ob Hund XY schon ein paar Stunden alleine bleiben kann.
Nein, kann er nicht, er kann Alleinesein aber ganz bestimmt mit Ihrer Hilfe und Ihrem Einsatz erlernen - angeboren ist diese Eigenschaft keinesfalls und entspricht erst einmal ganz und gar nicht der Natur und dem Verständnis eines Rudeltieres.
Für das Verständnis eines Hundes bedeutet das Verlassenwerden einfach genau das: Sein Rudel, seine Bezugspersonen, ALLE lassen ihn zurück und er ist schutzlos Allem ausgeliefert - oder sein Mensch ist ohne ihn schutzlos unterwegs und völlig aufgeschmissen. Einem Hund ist nicht automatisch bewusst, dass ihm ab sofort in Ihrem Heim, unter Ihrem Tisch, in seinem Körbchen nichts passieren wird und Sie auch garantiert, wenn vielleicht erst Stunden später, wieder unversehrt heimkehren werden.
Der entsprechende Stressabbau in der Zwischenzeit kann dann durch Nagen oder Kratzen am Wohnungsinventar, durch das Zerfetzen und -fleddern von Dingen, durch lautstarken Protest oder durch Stubenunreinheit erfolgen. Das Alleinebleiben muss also von Hund erst erlernt und verstanden werden. Geduld und Übung ist auch hier die Devise. Bitte fragen Sie uns. Wir stehen Ihnen zum 'WIE' sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite!
Eine immer wieder gestellte Frage: Verträgt sich DER Hund mit MEINER Katze? Wir müssen hier passen: Das wissen wir nicht! Das zeigt spätestens der Moment des entsprechenden Kennenlernens nur der bestimmte Hund und die dann vorhandene Katze vor Ort...
Wir bzw. unsere Kollegen im Ausland können ein generelles Verhalten auf Katzen meist testen und eine erste Tendenz abgeben. Ob dann die Zusammenführung im neuen Heim mit den vorhandenen
Stubentigern auch wahrlich klappt, das liegt mit in der Pfote der Katze und in der Art und Weise, wie ein Kennenlernen gehandhabt wird. Auch die Räumlichkeiten und Ausweichwege sollten nicht zu
klein sein. Sonst könnte es im wahrsten Sinne doch eng werden...
Einen Hund, den Sie nicht kennen, in ihm unbekannten Terrain gleich abzuleinen und darauf zu hoffen, dass die Samtpfote und er sofort beim Aufeinandertreffen tiefe Freundschaft schließen, das wäre vermessen und gleicht Wunschdenken.
Daher gilt hier schlicht: Eine Zusammenführung sollte in Ruhe und mit Leinensicherung des Hundes geschehen und ein erstes Kennenlernen darf auf keinen Fall in Missverständnissen aller Parteien enden.
Bitte bedenken Sie auch bei aller Katzenliebe und angesichts der Hundegröße, dass auch ein Wohnungstiger ein Raubtier und damit keinesfalls ein wehrloses und nur nettes Wesen ist.
Doch Hund und Katze gehören nunmal nicht zur selben Gattung und eine rasant davon preschende Katze ist im Auge des Betrachters, in dem Fall dem des Hundes, erst einmal ein 'Fluchtobjekt'. Doch in der Regel sind beides Jäger und machen Beute - so ist die Katze kein eigentliches Beutetier für einen Hund. Wenn Sie es also mit beiden richtig angehen, dann können die meisten Hunde und Katzen friedlich nebeneinander leben - auch wenn sie nicht die selbe Sprache sprechen. Nur liegt es in erster Linie an Ihnen - und erst dann an Hund und Katz'.
Die Kinderverträglichkeit. Ein Begriff, den es so eigentlich nicht geben sollte. Doch auch das ist immer wieder mal eine der Fragen vor Vermittlung. Bitte haben Sie in erster Linie Verständnis dafür, dass eine gewisse Tendenz zur 'Kinderverträglichkeit' von uns nur dann abgegeben werden kann, wenn die Vorgeschichte des vierbeinigen Schützlings dies zulässt.
Denn in allen anderen Fällen wäre es doch etwas abenteuerlich und unverantwortlich, zu erwarten, dass unsere Kollegen im In- und Ausland Kleinkinder heranziehen, die einen fremden Hund in einem Zwinger unter seiner stressigen Lebenssituation vorgestellt werden.
Wann aber nun gilt ein Hund als wirklich ausgewiesen kinderverträglich? Und gleich die Gegenfrage: Ist ein Kind, besonders ein kleines, immer 'hundeverträglich'?!
Kleinkinder können oft nicht abschätzen, wann ein Ohrenziepen, Schwanzziehen, Halsdrücken für Hund noch zu tolerieren wäre oder ab wann es schmerzhaft wird oder befremdlich wirkt.
Keine Frage: Ein kleines Kind weiß es nicht besser - aber Hund eben auch nicht. Daher nehmen wir oftmals Abstand von Vermittlungen unserer Schützlinge an Familien mit Kleinst- oder Kleinkinder. Einfach, um ihnen und einem entsprechenden Hund Missverständnisse und den kleinsten Leutchen unter uns im schlimmsten Fall Verletzungen durch eine Schnappattacke zu ersparen.
Wir alle möchten auf keinen Fall einen Hund als Rückläufer, dem das Siegel 'Beißer' anhaftet. Und Niemand möchte rechtfertigen, dass junge, noch unbedarfte Zweibeiner zu Schaden kamen, weil vielleicht einfach die Eltern doch etwas mit den Themen Kinder und gleichzeitig Hundeanschaffung überfordert waren.
Teilweise stammen unsere Schützlinge aus Tötungsstationen oder sind schon lange, lange Zeit mit vielen weiteren Leidensgenossen in verschiedenen Tierheimen oder Auffangstationen untergebracht. Es
fehlt den Helfern dort oft an Zeit, teilweise sogar an Wasser und Strom und Mittel, sich um ausreichende Hygiene und die tägliche Fellpflege Einzelner zu kümmern.
Dies bedeutet, dass Ihr neues Familienmitglied mit teilweise 'umwerfenden' Eigengeruch und (je nach Felllänge) ordentlich Verfilzungen bei Ihnen einzieht. Bitte versuchen Sie, hier ein klein
wenig durchzuhalten.
Viele Fellnasen sind noch sehr ängstlich, kennen Badewanne, Duschkabine, Schere und Sie als Hundefriseur nicht. So könnten sie durch ein vorschnelles Abbrausen, Einshamponieren oder Kämmen mit Panik, Misstrauen oder sogar Schnappen reagieren.
Bauen Sie daher bitte erst ein wenig Vertrauen zu Ihrer Pelznase auf und führen sie dann langsam an die oft noch völlig neue Erfahrung 'Fellpflege' heran.
Tipp: Für eine erste 'Notmaßnahme' bei extremer Geruchsbelastung schafft Obstessig, verdünnt mit Wasser, sanft per Waschlappen oder Striegelhandschuh ins Fell gestreichelt eine erste und gute
Abhilfe.
Baden kann dann getrost auf etwas später verlegt werden.
Diese Frage erreicht uns des öfteren: Kann ein Hund bereits an der Leine laufen? Nein. Kann er nicht - klappt jedenfalls nicht ohne weiteres.
Macht er es besser, als Sie erwartet haben, dann ist das großartig! Aber Garantie gibt es nicht - und im schlimmsten Fall kann er sich verletzen oder büchst Ihnen ruckzuck aus. So gilt es, auch
hier einiges zu beachten: Ihr neues Familienmitglied zieht meist ausgerüstet mit einem Halsband um.
Ausreichend ist das jedoch nicht mal für die erste Übernahme. Geschirr ist hier angesagt! Auch die täglichen Gassirunden und das Miteinander sollten dann so aussehen: Erste Maßnahme ist immer ein sicheres, gut passendes Brustgeschirr, damit sich Ihr Hund nicht durch Ziehen oder Aufbäumen an der Leine verletzt.
Denn erster 'Haltepunkt' und Stopp am Halsband ist der Kehlkopf oder das Genick. Und beides ist empfindlich und möchte bei Ausbrechversuchen und starkem Ziehen doch immerhin geschützt und
nicht in Mitleidenschaft gezogen sein. Hat Ihr Hund später Vertrauen aufgebaut, sieht die Sache anders aus. Aber da sind wir noch längst nicht...
Also ist ein Geschirr die Pflicht und gibt Ihnen und Ihrem Hund mehr Sicherheit und Halt. So weit, so gut.
Das nächste Thema ist die allseits beliebte und bekannte 'Flexileine'. Diese Innovation gibt laut Herstellerangaben dem Hund meterlanges Wohlfühlgefühl, Ihnen den praktischen
'Jojo'-Effekt und Ihrem Liebling den sicherlich damit verbundenen, verdienten Freigang.
Jedoch macht ein solches Dings im Griff lautstarke Geräusche beim Ausfahren, wie auch beim Einholen. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Denn der Hund ist immer 'auf Zug' - und er wäre auch
nicht der erste, der in Panik davonrennt, weil Ihnen das schwere Plastik-Endteil in unachtsamen Moment aus der Hand dem Hund direkt in die Hacken flitzt und dann dem erschrockenen Tier
hinterherklappert. Also bitte Finger weg von dieser Erfindung!
Wir raten für den Beginn dringend zu einer 'Schleppleine'. Manche mögen sie verteufeln, denn gibt sie doch dem Hund schönen Freiraum, wickelt sich aber erst auch gerne mal um Hundebeine, oder
mitsamt Ihnen um Laternenmasten oder Bäume. Aber keiner hat behauptet, aller Anfang sei einfach - und die Dauer, die Beharrlichkeit und die Übung damit macht schließlich den Meister - und gibt
der Erfahrung letztlich Recht. Also bitte fragen Sie uns unbedingt auch bezüglich dieser Anwendung und Handhabung! Wir helfen Ihnen hier gerne weiter!
Dann noch schnell einige Worte zum schlussendlichen und leidigen Thema 'Ableinen': In unseren Übernahmeverträgen werden sechs Wochen 'Nichtableinen' vorausgesetzt. Wir können Ihnen nur empfehlen,
sich im Sinne Ihres neuen Familienmitglieds auch wirklich daran zu halten - neben Ihnen stehen werden wir natürlich nicht während dieser Dauer. Dennoch ist es uns ernst.
Denn es gilt wirklich, die Sicherheit des Hundes an erste Stelle zu setzen. Und uns bleibt nichts weiter, als Ihnen das hier noch einmal in aller Form ans Herz zu legen! Ihrem Vierbeiner zu vertrauen, ist schön, jedoch bleibt die Frage, ob er Ihnen ebenso vertraut...?! Alles ist neu, die Umgebung spannend, die Wälder, Felder weitläufig und einladend.
Und der Hund musste vorher vielleicht schon so vieles in seinem Leben alleine entscheiden. Warum also jetzt nicht das Weglaufen?
Und wären wir 'Hund', wir würden es kaum anders machen: Wir würden mal schauen gehen, was es Tolles zu entdecken gibt, wo ein neues Abenteuer wartet oder welchen Fluchtweg man im schlimmsten Fall
oder sicherheitshalber einschlagen könnte...
Bitte nehmen Sie sich daher immer zu Herzen: Es lauern viele Gefahren auf Ihren Hund, wie z. B. gut befahrene Straßen und Raser, die ohne Rücksicht daher kommen oder Jäger und Förster, die
streunende und stöbernde Hunde im Revier (ganz zurecht!) nicht gerne sehen. Also bitte üben Sie sich auch hier in kurzer Geduld und führen sich in dieser Zeit vor Augen: SIE haben Ihr Fellchen
hoffentlich noch viele, viele Jahre, in dem Sie ihm möglichst unbegrenzten Freiraum bieten dürfen - aber ES hat nur dies EINE Leben...!
Hunde bitte an der Leine lassen!
Zum Thema wird immer wieder mal, ob man ein Geschirr nur zum Rausgehen anlegt - und möglichst nach dem Gassigang gleich wieder entfernt. Thema deshalb, weil es dabei immer wieder zu Schwierigkeiten kommt.
Wie Sie es im Laufe der Jahre einmal handhaben ist uns herzlich egal. Wenn der Hund es auf immer rundum gemütlich haben soll, dann kann man dem entsprechen und ihn bis auf das Fell ausziehen, bevor er seinen Ruheplatz aufsucht.
Doch zu Anfang empfehlen wir dringend, das Geschirr, das wir bei der Übernahme anlegen und anpassen, möglichst erst einmal am Hund zu belassen. Bei einem uns gänzlich fremden Hund und gerade besonders bei Junghunden ist diese Handlung des Aus- und wieder Anziehens eine noch große Sache - und endet oft in Diskussionen, Gefummel und sogar Gegenwehr, bis endlich alles sitzt, die Schnallen fest geschlossen sind und Ihr neues Fellchen präpariert ist, um mit Ihnen das Haus zum Pipigang zu verlassen.
Diesen Ablauf ersparen Sie sich und Ihrem Hund besser, wenn Sie die ersten Tage auf ein solches Ankleide-Programm verzichten. Hat der Hund sein Geschirr doch schon an, dann die Leine ran - und fertig!
Dann kann es losgehen und man verlässt unspektakulär die Wohnung, um mit ihm das Wichtigste draußen erledigen zu können. Ein Hund muss nicht sofort mit jeder Faser alles auf einmal lernen. Sicher soll er sich an jedes Procedere gewöhnen - doch nicht alles auf der Stelle und das ab dem ersten Moment.
Manche Hunde kommen tatsächlich gleich freudig gelaufen, zeigt man ihnen nur ihr Geschirr - doch das nicht zwingend am Anfang. So kann also das Anlegen anfangs zu einem echten Problem werden und zum Ringkampf oder zu Fangaktionen kreuz und quer durch die Wohnung heranwachsen. Und diese Stressaktion sollten Sie sich ersparen. Belassen Sie die ersten Tage ein Geschirr am Hund, bis der Hund verstanden hat, dass der Aufbruch aus dem sicheren Haus mit Spaß und Freizeitgestaltung draußen zu tun hat. Nebenbei hat er nötiges Vertrauen aufgebaut und verlässt sich später gerne auf Sie und Ihre Entscheidungen.
Sicher möchten Sie es Ihrem neuen 'Familienmitglied' besonders schön machen, wenn es bei Ihnen Einzug gehalten hat. Dazu gehören Körbchen, Decken, hübsche Näpfe und Halsbänder - und vermeintliche 'Spielzeuge', die es in Hülle und Fülle und Formen und Farben zu kaufen gibt. Die Auswahl ist unendlich und die Sachen sehen ohne Frage oft ganz besonders putzig aus. Doch egal, ob pinkes Nilpferd, bunter Tauknoten oder quietschender Gummiknochen: Spielzeuge bedeuten für einen Hund 'Ressourcen'.
Stehen gerade Junghunden diese Sachen nun in der Wohnung zur ständig freien Verfügung - gar in einer Spielzeugkiste, aus der sich der Hund sein Lieblingsgerät auch noch heraussuchen darf und dann nach kurzer Nutzung irgendwo 'herrenlos' liegen lässt, dann kann es schnell passieren, dass dies in Überforderung endet.
Zuerst geht dies noch unbemerkt vonstatten. Der Hund kommt an damit, 'fragt' seinen Menschen noch, was er jetzt damit tun soll, dann bekommt er meist zur Antwort: "Ja, was hast Du denn da gebracht? Uii, die kleine Stoffente, ja fein, ja bring', ja ach, ja nimm!"
Und man zerrt vielleicht kurz dran - und entlässt den Hund wieder, damit er den Gegenstand dann schüttelt, schleudert, fängt, ankaut in seinem Korb oder wo auch immer verstaut, um dann eventuell schon den nächsten zu holen. Bei bereits älteren Hunden kann es recht unvermittelt passieren, dass diese Dinge dann durchaus als verteidigungswürdig angesehen werden - also einen Stellenwert erreichen, der über den eines einfachen Gegenstandes hinausgeht. Der Gegenstand ist zu einer wichtigen Ressource geworden. Und sie gehört dem Hund. Und aus Spiel wurde Ernst.
Bei Junghunden ist der Prozess nahezu identisch, dauert nur länger, bis wir was bemerken und der Verlauf zum offensichtlichen Problem werden kann. Unsere Hunde 'befragen' uns durch das Bringen dieses Gegenstandes tatsächlich nach seinem rechtmäßigen Besitzer. Und der sollte zweifelsohne der Mensch sein. Denn der Mensch ist der Verwalter aller lebensnotwendigen Dinge.
Wir sind es also, die eine Ressource betreuen und diese an den Hund weiterreichen - und die am Schluss dennoch uns gehört. Der Mensch stellt diese Sache dem vierbeinigen Freund zur Verfügung - und nimmt sie nach Benutzung wieder an sich. So sind die Besitzverhältnisse geklärt - und es kommt nicht zu unerwünschter Ressourcenverteidigung seitens des Hundes. Missverständnisse damit nahezu ausgeschlossen.
Unsere Bitte also an Sie: Geben Sie immer die Spielregeln vor, entscheiden Sie, wann und wo und wie lange ein 'Spiel' dauert und womit genau es wie stattfinden und wer es wieder beenden wird.
Gefragt wird oftmals nach dem 'Rufname' eines Hundes. Ein Hund in den Tierheimen oder einer Tötungen wird selten bis oft gar nicht mit dem Namen angesprochen, der ihm gegeben wurde. Dieser gilt hier eher als 'Erkennung'.
Teilweise haben die Hunde in den sogenannten Perreras sogar nur Nummern und daher also längst noch keinen Namen. Also dürfen Sie Ihren Hund später gerne jederzeit nach Ihrem Gefallen umbenennen, denn sein Name ist ihm erst einmal nicht ganz so wichtig.
Neuer Name - neues Glück. Warum also nicht?!
Wichtig ist nun aber, dass Hund später mit Einsatz Ihrer Geduld und Ihres Verstandes lernt, was von ihm dann erwartet wird. Ob Sie Ihren Kommandos dann seinen Rufnamen voransetzen, dient auf
Dauer nur, dass 'Hund' weiß, Sie meinen ihn, bevor Sie die zu lösende Aufgabe oder das Trainingswort für ihn verständlich hintenan bringen.
Rufen Sie und Ihre Familienmitglieder letztlich einen Namen also bitte nicht zu oft, denn in verschiedenen Tonlagen nur dauernd einen Namen zu wiederholen, schleift diesen schnell ab, sorgt also
am Ende nur für eine gewisse 'Taubheit' beim Hund. Denn was genau Sie bezwecken, das kann er nicht erkennen - und das verleitet zur Ignoranz. Also verwenden Sie den Namen Ihres Freundes nicht
über Gebühr, sondern holen sich damit lediglich seine Aufmerksamkeit. Und haben Sie die, geben Sie bitte sofort zu verstehen, was Sie nun eigentlich von ihm wollten.
Solche Fragen kommen öfters: Kennt und kann der Hund bereits die ersten 'Grundkommandos? Hier!, Sitz!, Platz!, Bleib'!, Fuß!
JA, ach - das wäre fantastisch!
Wie dieses Wunschdenken entstanden ist, lässt sich nicht sagen. Man könnte auch als Ruf-Synonym z. B. anwenden: Wurst, Käse, Yin und Yang - da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Das
alles aber versteht der gemeine Hund leider erst, wenn er kapiert, was wir ihm damit eigentlich sagen wollten. Und das geht nicht automatisch - geht nicht einfach so. Funktioniert auch nicht,
wenn Mensch denkt, er sei ab jetzt das Alphatierchen, das generell das Sagen hat.
Denn Grundkommandos sind erst einmal bei unserem Freund Hund noch nicht verinnerlicht - und leider die Funktionen nicht angeboren. Und außerdem kennt er Sie als Person noch gar nicht und wüsste nicht, warum er jetzt 'folgen' soll. Denn so etwas ist eine sehr große Vertrauenssache. Und zudem eine große Verantwortung, die Sie übernehmen wollen.
So sollten Sie und Ihr neues Familienmitglied erst einmal zusammenwachsen, sich kennenlernen, sich gegenseitig annähern und Sie dem Hund auch das Schutz- und Sicherheitsgefühl vermitteln, an das er glauben darf und auf das er gerne zurückgreifen mag. Denn Chef ist der, der die richtigen Entscheidungen trifft.
Steht das fest, dann wird ALLES andere werden! Dann ist Üben und Vertiefen die Devise. Und unsere gelobte Schleppleine hilft auch hier wieder und begleitet Sie unterstützend, dass Hund und Sie zueinander finden und er auf Ihren Ruf auch reagieren kann - auch wenn er momentan noch zehn Meter weiter weg von Ihnen und Ihren nächsten Ideen ist.
Was füttern? Diese Frage kommt auf, wenn ein Hund plant, ein neues Körbchen in den neuen vier Wänden zu beziehen.
Die meisten Hunde, die meisten Auffangstationen und Tierheime leben von Spenden und dem, was eben kommt, was vor Ort zur Verfügung ist und was 'Hund' irgendwie satt macht. Manche verfüttern gar
trocken Brot, um die Meute zu beschäftigen. Und wovon genau die Felle der ausgewiesenen Tötungen ernährt werden, darüber können wir uns teils gar nicht informieren. Dass Hunde nun aber überhaupt
'Futter' erhalten müssen, ob Tierheim, ob Perrera, ob Pflegestelle, das ist klar.
Nun werden wir jedoch öfter gefragt, was am besten füttern, wenn Hund Ihr Zuhause neu bezogen hat. Das genau Richtige zu empfehlen, das können wir nicht. Wir können Ihnen jedoch mit Ratschlägen zur Seite stehen, Ihre Fragen beantworten und Ihnen unsere Erfahrungen weitergeben.
Ein Patentrezept, dass Ihr 'Neuer' nun ab sofort nie im Auto erbricht, keinen Durchfall mehr haben wird, das Servierte mit Heißhunger vertilgt und jederzeit ein Leckerchen zur 'Belohnung' prima
findet und dafür lustige Tricks macht, dafür gibt es keine Garantie.
Also, oder gerade deshalb sollte Ihr Hund nicht einfach - schon gar nicht aus Mitleid, weil es ihm vorher 'schlecht' ging, großzügig abgefüttert werden, sondern ab Einzug wirklich IMMER mit
Verstand und gut und hochwertig ernährt werden. Darum wenden Sie sich bei Fragen gerne an uns. Wir stehen mit unserer Erfahrung parat!
Tipp:
Bitte lassen Sie niemals das Futter stehen, das Ihr Hund nicht unmittelbar nimmt. Es sollte kein Büffet für einen Hund angerichtet sein, an dem er sich zu jeder Zeit des Tages und nachts bedienen kann. Das entspricht weder dem Naturell des Hundes, noch seinem Verdauungsprozess. Und spätestens, wenn ein zweiter Hund hinzu kommt und Einzug bei Ihnen hält, können die Futterreste in den Schüsseln zu Raufereien führen. Während der eine für später sparen wollte, hat der andere vielleicht gleich noch Hunger...
Also bitte: Was nicht unmittelbar verputzt wird, sollte unbedingt weg vom Boden.
Vermehrt stellen wir leider fest, dass sich das erste Ansinnen der Interessenten, einem Hund vermeintlich helfen zu wollen, nachher nicht mit der Handhabung deckt, wenn der Hund das neue Domizil bezogen hat. Der Gedanke ist zweifelsohne schön: "Ich und meine Familie helfen einem Hund aus der Misere, aus dem Tierheim, der Auffangstation und vereinen ihn mit unserem Familienverband, mit unserem Sofa, mit unserer Gemeinschaft, bringen ihn in unser Leben." Eine große Mission, eine tolle Idee. Keine Frage.
Doch ist die Realität anschließend schneller da, als unser Vorhaben Bestand hat. Denn ein Hund, egal, ob jung oder alt, scheu oder forsch, klein oder groß, erwartet von uns Führungsqualität. Er hat natürlich keinen Einwand gegen unsere Fürsorge, unsere Liebe, einige Streicheleinheiten täglich und so vieles mehr, was wir ihm bieten wollen. Doch in erster Linie erwartet er unsere Verlässlichkeit, unsere Geradlinigkeit, eine gute Portion Konsequenz und überhaupt möchte er erst einmal von uns erwarten können, dass wir ihn, unseren Hund, kennen und um seine größten Grundbedürfnisse wissen.
Und die drehen sich um Futter, Schutz und Sicherheit. Wir haben hier einen Fragenkatalog zusammengefasst, der Ihr Wissen und Ihre Ansicht ein wenig auf den Prüfstand stellt. Unabhängig davon, ob Sie gerade planen, einen Hund aufzunehmen oder bereits einem Hund ein Zuhause bieten: Beantworten Sie gerne die Fragen, die sich für uns in all unsere Zeit, die wir bereits Vermittlungen machen, immer mehr und mehr auf den Nägeln brennen. Kennen Sie den Hund, den besten Freund des Menschen wirklich? Wir sind gespannt auf die Antworten. Lassen Sie uns anschließend gerne darüber reden! :)
Zum Schluss bleibt uns nur noch, zu sagen: Es zieht ein Lebewesen bei Ihnen ein. Eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, die wir von uns selbst kennen. Aber eben genau so ist eine jede davon eine durch und durch liebenswerte Seele, die nie etwas Böses im Sinn hat oder hatte - und noch nicht einmal die geringsten Erwartungen an uns stellt. Gerade deshalb sollten wir versuchen, es ebenso zu handhaben - und dann da sein für all ihre Bedürfnisse und uns auf dies unvergleichliche Abenteuer 'Hund' einlassen und das wunderbare Geschenk annehmen, das uns der Himmel und unser Herz und Bauch geschickt hat. Ein jedes dieser Geschöpfe ist es wert, wenigstens auch nur einmal darüber nachgedacht zu haben!
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